Arginin: Welchen Stellenwert hat es in der Kariesprävention?

Zusammenfassung Die Aminosäure Arginin weist Eigenschaften auf, die für die Biologie der oralen Biofilme und für die Prävention oraler Erkrankungen von Interesse sind. Neben direkten Effekten auf die Produktion extrazellulärer Polysaccharide und die Interaktion von Mikroorganismen im Biofilm ist vor allem die dem Arginin-Abbau zu Ammoniak folgende pH-Wert-Anhebung im dentalen Biofilm für das Kariesgeschehen von Bedeutung. Arginin fördert eine Symbiose der Mikroflora in der Plaque. Bereits ältere, umfangreiche klinische Studien haben gezeigt, dass Zahnpasten mit Arginin und Fluorid signifikant besser karieshemmend wirken als fluoridhaltige Pasten ohne Arginin. Diese Ergebnisse sind jedoch mit einem hohen Verzerrungsrisiko behaftet. Kürzlich wurden mehrere In-vitro- und In-situ-Arbeiten publiziert, in denen Effekte von Arginin auf Bakterien und den Biofilm untersucht wurden. Diese Arbeiten untermauern das Potenzial von Arginin in der Kariesprävention. Neue klinische Studien liegen hingegen nicht vor, so dass es bezogen auf die Karieseindämmung bei den offenen methodischen Vorbehalten gegenüber den publizierten Ergebnissen bleibt. Alle etablierten kariespräventiven Maßnahmen bleiben damit unverändert relevant und können durch die Anwendung von Arginin ergänzt, aber nicht reduziert werden..

Medienart:

E-Artikel

Erscheinungsjahr:

2023

Erschienen:

2023

Enthalten in:

Zur Gesamtaufnahme - volume:45

Enthalten in:

Oralprophylaxe & Kinderzahnheilkunde - 45(2023), 2 vom: Juni, Seite 68-71

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Schiffner, Ulrich [VerfasserIn]

Links:

Volltext [lizenzpflichtig]

Anmerkungen:

© Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde e.V. 2023

doi:

10.1007/s44190-023-0653-6

funding:

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

OLC2143878664