Patientenaufkommen, Diagnosen und Verletzungsmechanismen eines überregionalen Traumazentrums mit Beginn der COVID-19-Pandemie im Vergleich zum Mittelwert der 3 Vorjahre

Hintergrund Im Rahmen der COVID-19-Pandemie wurden zur Reduktion der Infektionszahlen politische Entscheidungen getroffen, die die soziale Interaktion reduzieren sollen. Ziel hierbei war das Schaffen von Kapazitäten zur innerhospitalen Versorgung der erkrankten Patienten. Ziel der Arbeit Ob seit Beginn der getroffenen Maßnahmen auch eine Reduktion des unfallchirurgischen Patientenaufkommens im Vergleich zum Mittelwert der 3 Vorjahre zu beobachten ist, sollte geprüft werden. Material und Methoden Es wurden retrospektiv alle Patienten, die sich in unserer unfallchirurgischen Notaufnahme im Zeitraum vom 01.03.2020 bis 15.04.2020 vorgestellt haben, mit dem Mittelwert der Patienten der 3 Vorjahre 2017–2019 verglichen. Es wurden Alter der Patienten, Vorstellungszeitpunkt, Diagnosen, Verbleib der Patienten, stationär oder ambulant, Anzahl und Dauer der operativen Versorgung und benötigte Kapazität auf Normal- und Intensivstation erhoben. Der Verletzungsmechanismus wurde ebenfalls untersucht. Ergebnisse Es wurden insgesamt 4967 Patienten im Beobachtungszeitraum vom 01.03.–15.04. eingeschlossen. Im Schnitt der 3 Vorjahre wurden insgesamt 1348 Patienten, d. h. pro Tag 29,3 Patienten vorstellig. Im Jahr 2020 wurden insgesamt 923, d. h. pro Tag 20 Patienten vorstellig (p < 0,01). Im Schnitt der Vorjahre wurden 227 (24,6 %) im Vergleich zu 2020 311,5 (23,1 %) stationär aufgenommen. Im Schnitt der Vorjahre resultierten 143 im Vergleich zu 2020 mit 136 Operationen hieraus. Die stationären Tage waren von 2442 im Schnitt der Vorjahre, im Jahr 2020, mit 1172 Tagen um 52,1 % reduziert. Die Anzahl der Tage auf der ICU betrug im Mittel der Vorjahre 450 Tage und im Jahr 2020 303 Tage (−32,7 %). Diskussion Das Patientenaufkommen in der unfallchirurgischen Notaufnahme war im Beobachtungszeitraum im Jahr 2020 im Vergleich zum Mittelwert der 3 Vorjahre deutlich reduziert. Hierdurch sind direkt Ressourcen für die Betreuung von COVID-19-Patienten frei geworden..

Medienart:

Artikel

Erscheinungsjahr:

2020

Erschienen:

2020

Enthalten in:

Zur Gesamtaufnahme - volume:123

Enthalten in:

Der Unfallchirurg - 123(2020), 11 vom: 28. Sept., Seite 862-869

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Graulich, T. [VerfasserIn]
Gerhardy, J. [VerfasserIn]
Gräff, P. [VerfasserIn]
Örgel, M. [VerfasserIn]
Omar Pacha, T. [VerfasserIn]
Krettek, C. [VerfasserIn]
Macke, C. [VerfasserIn]
Liodakis, E. [VerfasserIn]

Links:

Volltext [lizenzpflichtig]

Themen:

COVID-19/SARS-CoV-2
Emergency admission
Gereatric fracture
Injury mechanisms
Patient volume

Anmerkungen:

© The Author(s) 2020

doi:

10.1007/s00113-020-00894-4

funding:

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

OLC2120974853