Wie sollen Urologen venöse subkutane Portsysteme implantieren?

Hintergrund Seit Dezember 1999 implantieren Urologen der Universitätsklinik Essen perkutan Portkathetersysteme. Retrospektiv werden die durchgeführten Eingriffe bezüglich der EKG-kontrollierten Implantationstechnik untersucht und mit den Ergebnissen anderer Fachrichtungen verglichen. Mögliche Komplikationen werden beschrieben und analysiert. Patienten und Methoden Seit Dezember 1999 sind 347 Patienten mit malignen Grunderkrankungen aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit einem Portkathetersystem versorgt worden. Von 390 Systemen in 379 Eingriffen wurden 355 implantiert und 35 explantiert. Häufigster Grund für die Implantation war eine geplante Chemotherapie (91,7%). Ergebnisse Die mittlere Funktionsdauer der Systeme betrug 239 (2–2604) Tage. Die mittlere Operationszeit bei Implantation war 36,5 (14–85) min, bei Explantation 25,4 (10–46); 79,7% wurden EKG kontrolliert gelegt. In 8,6% (n=28) der Eingriffe musste das System komplikationsbedingt entfernt werden. Mit 1,7% (n=6; 0,036/1000 Kathetertage) war eine Infektion der Hauptgrund für die Entfernung. Weitere Komplikationen waren Okklusion (2,3%; n=8; 0,049/1000 Kathetertage), Dislokation (2,0%; n=7; 0,042/1000 Kathetertage), Armvenen-Thrombosen (1,7%; n=6; 0,036/1000 Kathetertage) und ein kompletter Defekt („Clotting“; 0,3%; 0,006/1000 Kathetertage). Die frühe Systementfernung innerhalb der ersten 30 Tage postoperativ wurde in 6 Fällen (1,7%; 0,036/1000 Kathetertagen) bei Katheterdislokation (n=3; 0,86%; 0,018/1000 Kathetertagen), einer portassoziierten Septikämie, einer Porttascheninfektion und einer Armvenenthrombose (0,3%; 0,006/1000 Kathetertage) durchgeführt. Ein Pneumothorax oder „Pinch-off-Syndrom“ wurde nicht beobachtet. Schlussfolgerung Die Ergebnisse der von Urologen durchgeführten Im- und Explantationen sind in Bezug auf Erfolg, Dauer und Komplikationen mit denen anderer Fachrichtungen (Chirurgie, interventionelle Radiologie) vergleichbar. Die EKG-kontrollierte Implantationstechnik ist eine sichere und komplikationsarme Technik..

Medienart:

Artikel

Erscheinungsjahr:

2011

Erschienen:

2011

Enthalten in:

Zur Gesamtaufnahme - volume:51

Enthalten in:

Der Urologe / A - 51(2011), 2 vom: 18. Sept., Seite 226-237

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Schenck, M. [VerfasserIn]
Michels-Oswald, W. [VerfasserIn]
Tschirdewahn, S. [VerfasserIn]
Rübben, H. [VerfasserIn]
vom Dorp, F. [VerfasserIn]
Rose, A. [VerfasserIn]
Panic, A. [VerfasserIn]
Niedworok, C. [VerfasserIn]
Rossi, R. [VerfasserIn]

Links:

Volltext [lizenzpflichtig]

Themen:

Cephalic vein
Intravasal electrographic control of the catheter tip position
Oncology
Port systems
Subclavian vein

Anmerkungen:

© Springer-Verlag 2011

doi:

10.1007/s00120-011-2715-3

funding:

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

OLC2096616387