Chronische Herzinsuffizienz und Depression

Hintergrund Die Depression ist eine häufige Komorbidität bei Herzinsuffizienz. Sie kann sowohl als Folge der Herzerkrankung auftreten als auch Entstehung und Verlauf der Herzinsuffizienz ungünstig beeinflussen. Fragestellung Wie lässt sich die Wechselbeziehung zwischen Herzinsuffizienz und Depression durch psychophysiologische und Verhaltensmechanismen erklären? Welche Rolle spielt die Depression für die Lebensqualität herzinsuffizienter Patienten und welche Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung? Methoden Narrativer Review. Ergebnisse Sowohl psychophysiologische Prozesse als auch ungünstiges Gesundheitsverhalten wurden als Mediatoren einer kausalen Bedeutung komorbider Depression für ungünstige Verläufe bei Patienten mit Herzinsuffizienz identifiziert. Die depressive Komorbidität führt zudem zu massiven Beeinträchtigungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Körperliches Training und kognitive Verhaltenstherapie können diesen Effekt nur teilweise antagonisieren. Ein spezifischer Effekt antidepressiver Medikamente wurde bei Patienten mit Herzinsuffizienz bisher nicht nachgewiesen. Schlussfolgerung Während die Erkennung und Behandlung der Depression bei Patienten mit Herzinsuffizienz von aktuellen Leitlinien gefordert wird, spricht die noch unklare Datenlage zunächst für eine gute Basisbehandlung der Patienten mit leitliniengerechter medikamentöser Therapie, Lebensstilinterventionen und psychosomatischer Grundversorgung. Bei Interesse des Patienten und Verfügbarkeit entsprechender Angebote sollte eine Psychotherapie angeboten werden, vorzugsweise eine kognitive Verhaltenstherapie. Bei unzureichendem Erfolg der ambulanten Behandlung stehen spezifische psychokardiologische Angebote in Akut- und Rehabilitationskliniken zur Verfügung..

Medienart:

E-Artikel

Erscheinungsjahr:

2018

Erschienen:

2018

Enthalten in:

Zur Gesamtaufnahme - volume:59

Enthalten in:

Der Internist - 59(2018), 5 vom: 20. März, Seite 445-452

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Herrmann-Lingen, C. [VerfasserIn]

Links:

Volltext [lizenzpflichtig]

Themen:

Adaptation, psychological
Antidepressive agents
Cognitive behavioral therapy
Comorbidity
Quality of life

RVK:

RVK Klassifikation

Anmerkungen:

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018

doi:

10.1007/s00108-018-0405-6

funding:

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

OLC2096460166