Diagnostik und Therapie von Verletzungen der Halswirbelsäule im Kindesalter

Hintergrund Schwere Verletzungen der Halswirbelsäule bei Kindern unter 17 Jahren sind selten. Empfehlungen oder gar Leitlinien zu Diagnostik und Behandlung solcher Verletzungen bei Kindern liegen nicht vor. Fragestellung Erarbeitung eines Konsensus zu Diagnostik und Therapie von Verletzungen der Halswirbelsäule im Kindesalter. Material und Methode Zunächst erfolgte eine Recherche von Primär-, aber auch Sekundärliteratur zum Themenkomplex Diagnostik und Therapie von Verletzungen der Halswirbelsäule bei Kindern. Eine entsprechende interne Literaturdatenbank wurde angelegt und gepflegt. Im Zeitraum vom April 2017 bis Dezember 2019 fanden sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Wirbelsäulentrauma im Kindesalter der Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie zu einem Konsensusprozess zusammen. In 9 Arbeitstreffen wurden systematisch Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie von Verletzungen der Wirbelsäule bei Kindern formuliert. Ergebnisse Es konnten Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie von Verletzungen der Halswirbelsäule für 3 Altersstufen (Altersstufe I: 0 bis 6 Jahre; Altersstufe II: 7 bis 9 Jahre; Altersstufe III: 10 bis 16 Jahre) formuliert werden. Die Prinzipien für Diagnostik und Therapie aus der Erwachsenenmedizin können nicht problemlos übertragen werden. Fazit Wirbelsäulenverletzungen im Kindesalter sind selten und sollten der Behandlung in geeigneten Zentren zugeführt werden. Die MRT-Diagnostik sollte beim kardiopulmonal stabilen Kind mit Verdacht auf ein Monotrauma der Wirbelsäule als initiale Bildgebung indiziert werden. Die Klassifikationen und Therapien der Verletzungen der Halswirbelsäule beim Adoleszenten können aus der Erwachsenenmedizin übernommen werden. Für Kinder unter 10 Jahren ist dies nicht möglich; nur bedingt existieren spezielle Klassifikationen. Die grundlegenden Therapieziele bei Verletzungen der Halswirbelsäule im Kindesalter sind die Wiederherstellung der Stabilität, der Schutz der neurogenen Strukturen und das Wiederherstellen der anatomisch korrekten Verhältnisse..

Medienart:

Artikel

Erscheinungsjahr:

2020

Erschienen:

2020

Enthalten in:

Zur Gesamtaufnahme - volume:123

Enthalten in:

Der Unfallchirurg - 123(2020), 4 vom: 25. März, Seite 252-268

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Meinig, Holger [VerfasserIn]
Matschke, Stefan [VerfasserIn]
Ruf, Michael [VerfasserIn]
Pitzen, Tobias [VerfasserIn]
Disch, Alexander [VerfasserIn]
Jarvers, Jan-Sven [VerfasserIn]
Herren, Christian [VerfasserIn]
Weiß, Thomas [VerfasserIn]
Jung, Matthias K. [VerfasserIn]
Rüther, Hauke [VerfasserIn]
Welk, Thomas [VerfasserIn]
Badke, Andreas [VerfasserIn]
Gonschorek, Oliver [VerfasserIn]
Heyde, Christoph E. [VerfasserIn]
Kandziora, Frank [VerfasserIn]
Knop, Christian [VerfasserIn]
Kobbe, Philipp [VerfasserIn]
Scholz, Matti [VerfasserIn]
Siekmann, Holger [VerfasserIn]
Spiegl, Ulrich [VerfasserIn]
Strohm, Peter [VerfasserIn]
Strüwind, Christoph [VerfasserIn]
Kreinest, Michael [VerfasserIn]

Links:

Volltext [lizenzpflichtig]

Themen:

Classification
Consensus development conference
Conservative treatment
Diagnostic imaging
Operation

Anmerkungen:

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

doi:

10.1007/s00113-020-00789-4

funding:

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

OLC2063096910