Erholung durch Reisefreiheit : warum Südeuropa in der Corona-Krise den Tourismus braucht / Klaus Schrader und Claus-Friedrich Laaser

Die Beschränkung der Reisefreiheit und weitreichende Infektionsschutzmaßnahmen im Zuge der Covid-19-Pandemie stellt besonders in den Urlaubsländern Südeuropas die Existenz vieler Tourismusbetriebe in Frage, was die wirtschaftliche Krise in den tourismusintensiven EU-Staaten verschärft. Die Autoren zeigen, dass vor allem kleinere Urlaubsländer wie Malta, Zypern und Kroatien fast vollständig vom Auslandstourismus abhängen. In absoluten Übernachtungszahlen haben die großen Urlaubsländer im "Süden" der EU, Spanien und Italien, die größten Einbrüche zu befürchten. In vielen südeuropäischen Urlaubsländern ist die Saison stark auf das Sommerhalbjahr konzentriert, wodurch in einigen Urlaubsdestinationen ohne eine schnelle Wiederbelebung des Auslandstourismus Totalausfälle drohen. Verluste im Tourismus wären für die Urlaubsländer Südeuropas überaus schmerzlich, da das wirtschaftliche Gewicht der touristischen Dienstleistungen dort teilweise sehr deutlich über dem EU-Durchschnitt liegt. Somit sind die vergleichsweise armen Urlaubsländer Südeuropas auf eine zeitnahe Belebung ihres Tourismusgeschäfts angewiesen, um Einnahmen aus dem Dienstleistungsexport erzielen zu können. Die Autoren weisen darauf hin, dass die Urlaubsländer genauso einen funktionierenden Europäischen Binnenmarkt benötigen wie der Warenexporteur Deutschland. Sie warnen davor, dass die Alternative zur Wiederbelebung des Auslandstourismus ein teurer Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur im Süden der EU wäre, der vor allem zu Lasten der Nettozahler ginge..

The restrictions on freedom of travel and far-reaching infection control measures in the wake of the Covid-19 pandemic are challenging the existence of many tourism businesses, particularly in the holiday countries of Southern Europe, which is exacerbating the economic crisis in the tourism-intensive EU countries. The authors show that especially smaller holiday countries like Malta, Cyprus and Croatia are almost completely dependent on foreign tourism. In absolute overnight stays, the large holiday countries in the "South" of the EU, Spain and Italy, are facing the biggest slumps. In many Southern European holiday destinations, the season is heavily concentrated in the summer half of the year, which means that some holiday destinations are threatened with total losses unless foreign tourism is quickly revived. Losses in tourism would be extremely painful for the holiday countries of Southern Europe, as the economic weight of tourist services there is in some cases very much higher than the EU average. The comparatively poor holiday countries of Southern Europe are therefore dependent on a timely revival of their tourism business in order to generate income from the export of services. The authors point out that the holiday countries need a functioning Single European Market just as much as the goods exporter Germany. They warn that the alternative to reviving foreign tourism would be an expensive reconstruction of the tourism infrastructure in the South of the EU, which would be primarily at the expense of the net contributors..

Medienart:

E-Book

Erscheinungsjahr:

[2020]

Erschienen:

Kiel: Institut für Weltwirtschaft ; 2020

Reihe:

Kiel policy brief - Nr. 144 (Juli 2020)

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Schrader, Klaus, 1962- [VerfasserIn]
Laaser, Claus-Friedrich, 1955- [VerfasserIn]

Links:

www.ifw-kiel.de [kostenfrei]
www.ifw-kiel.de [kostenfrei]
hdl.handle.net [kostenfrei]

Umfang:

1 Online-Ressource (circa 26 Seiten) ; Illustrationen

Weitere IDs:

10419/222273

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

1713910640