Maßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie in Deutschland: nichtpharmakologische und pharmakologische Ansätze

Zusammenfassung Beim ersten Auftreten des Erregers SARS-CoV‑2 im Dezember 2019 standen weder spezifische therapeutische Möglichkeiten noch ein Impfstoff zur Verfügung. Auch in Deutschland rückten deshalb nichtpharmakologische Maßnahmen zur Kontrolle der COVID-19-Pandemie in den Vordergrund. Am Robert Koch-Institut wurde eine Multikomponentenstrategie aus bevölkerungsbasierten und individuellen infektionshygienischen Maßnahmen entwickelt, die auf bestehenden Influenzapandemieplänen und generischen Planungen aufbaute. Der Beitrag erläutert die empfohlenen nichtpharmakologischen Maßnahmen und stellt die parallel entwickelten pharmakologischen Ansätze dar. Zu den bevölkerungsbasierten Maßnahmen gehören u. a. allgemeine Kontaktbeschränkungen, die Versorgung mit Materialien für den Infektionsschutz, Veranstaltungsverbote, die Schließung von Bildungseinrichtungen und die Beschränkung des Reiseverkehrs. Zusätzlich sind individuelle infektionshygienische Maßnahmen notwendig: z. B. Einhaltung eines Mindestabstands, Reduktion von Kontakten, Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sowie Einhaltung von Quarantäne und Isolierung. Die Maßnahmen im Gesundheitswesen bauen auf Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) auf und werden von den Fachgesellschaften spezifiziert und implementiert. Als pharmakologische Maßnahmen stehen mit Stand November 2020 eine antivirale Therapie mit Remdesivir und die Behandlung mit dem Glucocorticoid Dexamethason zur Verfügung. Monoklonale Antikörper sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugelassen. Die therapeutische Antikoagulation wird empfohlen. Die Empfehlungen werden kontinuierlich an die wachsende Kenntnis der Eigenschaften und Übertragungswege des Erregers angepasst. Eine große Herausforderung besteht darin, das Vertrauen der Bevölkerung in die empfohlenen Maßnahmen zu stärken. Viele Maßnahmen müssen individuell angewandt werden, um gemeinsam zu wirken..

Medienart:

E-Artikel

Erscheinungsjahr:

2021

Erschienen:

2021

Enthalten in:

Zur Gesamtaufnahme - volume:64

Enthalten in:

Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz - 64(2021), 4 vom: 31. März, Seite 435-445

Sprache:

Deutsch

Beteiligte Personen:

Grote, Ulrike [VerfasserIn]
Arvand, Mardjan [VerfasserIn]
Brinkwirth, Simon [VerfasserIn]
Brunke, Melanie [VerfasserIn]
Buchholz, Udo [VerfasserIn]
Eckmanns, Tim [VerfasserIn]
von Kleist, Max [VerfasserIn]
Niebank, Michaela [VerfasserIn]
Ruehe, Bettina [VerfasserIn]
Schulze, Kai [VerfasserIn]
Stoliaroff-Pépin, Anna [VerfasserIn]
Thanheiser, Marc [VerfasserIn]
Schaade, Lars [VerfasserIn]
Said, Dunja [VerfasserIn]
Haas, Walter [VerfasserIn]

Links:

Volltext [kostenfrei]

BKL:

44.10

44.40

Themen:

Contact restrictions
Contact tracing
Masks
Nonpharmaceutical interventions
Quarantine/isolation

doi:

10.1007/s00103-021-03306-z

funding:

Förderinstitution / Projekttitel:

PPN (Katalog-ID):

SPR043818722